Mein Stromwechselkrimi vom Frühjahr 2011

oder nie wieder "E wie Einfach"

     
 

 

 

Aufgrund einer stattlichen Tariferhöhung meines früheren Stromanbieters, von dem ich über 40 Jahre meinen Strom bezogen hatte, entschloß ich mich im Dezember 2009 erstmals, den Stromanbieter zu wechseln.

Beim Internetportal Verivox stellte ich fest, daß rund 80 Anbieter günstiger waren, als die örtlichen Stadtwerke, die mich bisher belieferten.

Als neuen Stromlieferanten wählte ich damals keinen der kleinen Anbieter aus, sondern "E wie Einfach" (EwE), immerhin eine Tochter von E.ON, die sich unter den ersten 10 der Preisvergleichsliste befand. Über Verivox leitete ich den Anbieterwechsel ein und es wurde von EwE alles zur Zufriedenheit für einen Neukunden geregelt, die Stromlieferung des neuen Anbieters begann am 01.03.2010.

Das Chaos mit EwE begann dann ein knappes Jahr später, als es nicht mehr darum ging, einen Neukunden zu hofieren:

EwE schreibt mir im Dezember 2010, daß am 01.03.2011 das nächste Lieferjahr beginnt und teilt eine minimale Preiserhöhung mit.
Soweit noch normal.

Um mich zu orientieren, wo ich nun preislich gegenüber anderen Anbietern liege, schaue ich erneut bei Verivox vorbei. EwE liegt immer noch einigermaßen günstig. Und da stelle ich zufällig fest, daß EwE auch einen Öko-Tarif hat, ohne Kohle und Atom. Und nur 1 Euro im Monat teuerer als der Normalstrom.

Also schreib ich eine freundliche E-Mail an EwE und teile mit, daß ich den alten Vertrag gerne erfüllen würde, dann aber ab 01.03. in den Öko-Tarif wechseln möchte. Wenn das möglich sei, sollen sie mir doch gleich die Vertragsunterlagen zusenden.

Keine Antwort ..... nach 14 Tagen gleiche Mail nochmals gesendet mit dem Zusatz, daß ich es befremdlich fände, wenn Mails nicht beantwortet würden.

Keine Antwort .....

Also wieder Verivox bemüht .... und einen Ökostrom-Tarif von energieGUT, einer Tochter der Stadtwerke Aachen, ausgesucht und am 16.01.2011 mit dem Wechsel zum 01.03.2011 beauftragt.
Dachte mir, so kriegt EwE von dort meinen Kündigungsauftrag übersandt und gut ist’s.

Schreibt mir Aachen am 19.01.2011: "Leider kann die Belieferung von energieGUT nicht wie gewünscht am 01.04.2011 (?) beginnen. Uns liegt zu diesem Termin keine Bestätigung der Kündigung Ihres Vertrages beim bisherigen Versorger vor. Ab dem 01.03.2012 wäre eine Belieferung jedoch möglich."

Hat doch EwE einfach die Kündigung mittels des Wechselauftrags nicht akzeptiert (was sie gemußt hätten).
Ich hab’ geglaubt, mein Schwein pfeift.

Also schreibe ich Ende Januar EwE noch immer fristgerecht per Einschreiben eine Kündigung zum 28.02.2011, die mir auch wunschgemäß bestätigt wird.

Diese Bestätigung schicke ich sofort an energieGUT, verbunden mit der Frage, ob man nun in der Lage sei, mir ab 01.03.2011 Strom zu liefern.

Schreibt Aachen am 28.01.2011: "Leider ist uns eine Belieferung nicht wie von Ihnen gewünscht möglich.
Durch die von Ihnen erfolgreich durchgeführte Kündigung zum 28.02.11 fallen Sie vorübergehend ab dem 01.03.11 in die Grundversorgung Ihres örtlichen Versorgers.

Der Vertrag der Grundversorgung muss ebenfalls mit Einhaltung der Fristen gekündigt werden.

Wir würden Sie deshalb bitten sich nach dem 01.03.11 erneut unter www.energieGUT.de anzumelden.
Bitte geben Sie als Altlieferanten Ihren Grundversorger an.
Der früheste Liefertermin beläuft sich auf den 01.05.11."

Jetzt verstand ich die Welt nicht mehr und habe sofort den Wechselauftrag bei energieGUT widerrufen - der Widerruf wurde am 31.01. als fristgerecht akzeptiert und der Vertrag aufgelöst.

Daraufhin suche ich wieder über Verivox einen Stromanbieter, den ich aber nun über dieses Portal nicht mehr beauftragen kann, weil es ja um keinen Wechsel mehr geht, denn der alte Vertrag ist schon gekündigt.

Aber der Anbieter, den ich mir ausgesucht habe, hat eine Website .... dort buche ich ganz regulär als Neukunde ab 01.03.2011 Ökostrom.
Und aufgrund der nach dort übersandten Kündigungsbestätigung von EwE bestätigt mir dann mein neuer Anbieter am 15.02.2011, daß sie ab 01.03.2011 liefern werden.

Da war ich mächtig erleichtert!

Und am 16.03.2011 schlägt EwE für mich ein neues Kapitel in dem Wechselkrimi auf.

Nachdem ich am Abend des 28.02.2011 meinen Zählerstand ablas und diesen am 01.03.2011 per Mail (mit angehängtem Foto des Zählers mit erkennbarem Stand) sowohl meinem neuen Anbieter, als auch EwE geschickt hatte, bekam ich am Morgen des 16.03. eine Mail meines neuen Anbieters, daß der mitgeteilte Zählerstand so im System dort eingegeben worden ist.

Am Nachmittag des gleichen Tages steht dann unvermittelt der Hausmeister meiner Wohnanlage vor der Tür und teilt mit, er hätte gerade im Auftrag der Stadtwerke Krefeld (als Netzbetreiber) meinen Zählerstand abgelesen und nach dort telefonisch übermittelt. Dazu habe man ihn aufgefordert.
Da hat doch dieser Schei***laden von EwE schon wieder meine E-Mail einfach ignoriert und stattdessen den Netzbetreiber Tage nach dem Wechseldatum aufgefordert, den Zählerstand zu ermitteln. Auf diese Weise hätten sie glatt die zwischenzeitlich verbrauchten 80 kw/Std bei mir abkassiert, die sie schon gar nicht mehr geliefert haben. Ich halte das für versuchten Betrug!

Glücklicherweise hatte ich ja gerade die Bestätigung meines neuen Anbieters bekommen, die ich nach einem sofortigen Telefonat mit den hiesigen Stadtwerken als Netzbetreiber nach dort weitergeleitet habe. Ich denke, daß so dann auch der Zählerstand vom 28.02.2011 an EwE weitergereicht werden wird.

Mal schauen, wann die Abrechnung von EwE kommt - und was darin wieder für Überraschungen enthalten sein werden.

Vorläufige Schlußbemerkung: Haaaaallo Ihr da, bei E wie Einfach - wenn Ihr es Euch angewöhnen könntet, an Euch gerichtete E-Mails, die schon am Betreff als Anfragen von Vertragspartnern zu erkennen sind, zu beantworten, hättet Ihr zum Beispiel mich als Kunden nicht verloren. Aber grenzenlose Ignoranz und Arroganz führt eben manchmal auch dazu, daß man Geschäftspartner vergrault. Offenbar habt Ihr es nicht nötig .... noch nicht!